5 Dinge, die man beim Schweißen verzinkter Rohre und Bleche beachten sollte

Sind Rohre oder Bleche erst einmal verzinkt, ist Schweißen oft schwierig. Aber auch verzinkte Rohre und Bleche kann man schweißen. Man muss nur wissen wie. Die Verzinkung soll eigentlich vor der Durchrostung schützen, schützt aber auch vor dem direkten Schweißen. Hier die 5 Dinge, die Sie beim Verschweißen verzinkter Rohre beachten müssen.

1. Voraussetzung zum Schweißen: Die Verzinkung muss weg

Um verzinkte Rohre aus Stahl beispielsweise richtig zusammen zu schweißen, muss die Zink-Beschichtung entfernt werden. Versucht man ohne Entfernung der Zink-Beschichtung zu schweißen, kann man sicher sein, dass Zinkeinschlüsse zu Poren führen oder zu Ausgangspunkten für spätere Risse. Ergo: Der Zink muss entfernt werden. Am besten geht das auf mechanischem Wege: Einfach abschleifen.

Beim Schleifen schützt man am besten daneben liegende Bereiche, wo die Zink-Schicht erhalten bleien soll, damit sich dort keine eisenhaltigen Schleifpartikel wiederfinden.

2. Nur mit dem richtigen Schweißverfahren schweißen

Beim Schweißen ist unbedingt das auf den Grund-Werkstoff abgestimmte richtige Schweißverfahren zu wählen, nachdem der Zink abgeschliffen worden ist. Auf Baustellen wird dies üblicherweise das Lichtbogenhandschweißen sein, während in stationären Werkstätten das MAG-Schweißen (Metall-Aktivgas-Schweißen) die Regel sein dürfte.

3. Nach sorgfältiger Zinkentfernung: Sauber schweißen

Wer sauber den Zinkbelag entfernt hat, sollte auch kleinste Stäube von der zu schweißenden Stelle und der Umgebung entfernen, denn durch Einschlüsse von Zink wird die Streckgrenze abgemildert. Auch könnte durch eine hohe Temperatur beim Schweißen auch die Verzinkung rechts und links von der Schweißstelle verdampfen. Zink schmilzt bei 419 Grad und verdampft bereits bei 906 Grad. Entstehen dann durch die Verdampfung auch noch Zinkdämpfe, sieht de Schweißer nicht mehr richtig auf die Naht, was zum Spritzen führen könnte. Zügiges und sauberes Arbeiten macht sich hier bezahlt.

4. Zinkoxid-Dämpfe sind nicht gesund

Wer glaubt, er muss die Verzinkung nicht großzügig vor dem Schleifen abschleifen, macht einen Fehler: Nicht nur, dass der Schweißer schlechter auf die Schweißnaht sehen kann, – er atmet auch die Dämpfe von Zinkoxid ein, die stark gesundheitsschädlich sind. Das sollte man auf jeden Fall vermeiden. Wer es trotzdem für klug hält, sollte eine Absaugvorrichtung benutzen und einen Atemschutz tragen. Die Naht wird dadurch aber nicht sauberer.

5. Verzinkung nach der Verschweißung wieder herstellen

Nach dem Schweißen sollte die Verzinkung an der Schweißstelle wieder aufgetragen werden, ansonsten ist der Korrosionsschutz nicht gewährleistet. An dieser Stelle sparen viele, weil das Verzinken dieser Stelle recht aufwändig ist. Möglich wäre z.B. das Auftragen einer Zinkschicht durch Flammspritzen. Eigentlich sollte die Zinkschicht nach dem Schweißen in gleicher Dicke wie vorher wieder aufgetragen werden. Sollen die Arbeiten DIN-gerecht sein (DIN EN ISO 1461), dürfen maximal 0,5% der Gesamtoberfläche eines Einzelteils nicht verzinkt sein. Zunächst muss die zu verzinkende Fläche auch wieder oberflächenbehandelt werden. Häufig wird hier ein einfaches Verfahren wie das Auftragen einer Zinkstaubbeschichtung mit einem Pinsel gewählt. Von Zinksprays ist im Allgemeinen abzuraten.

Bei dünnen Blechen wird es schwierig: Wenn dünne Bleche feuerverzinkt werden, ist Schweißen manchmal schwierig, da der Zink mit dem Stahl eine dauerhafte Verbindung eingegangen ist. Hier kann die Anwendung einer Löttechnik zielführender sein als Schweißen.